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Asselspinne mit Jungen

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Nymphon robustum. Insel Jan Mayen in der Grönlandsee, Norwegen. 1885.

Asselspinnen zählen zu den rätselhaftesten Tiergruppen; ihre Verwandtschaft ist bis heute
nicht geklärt. Besonders Männchen mit Jungtieren sind nur in ganz wenigen Museen zu sehen.

EIN KÖRPER NUR AUS BEINEN
Asselspinnen sind Meerestiere mit einem winzigen stabförmigen Körper und vier überlangen, sehr unterschiedlich geformten Beinpaaren: Scherenbeine zum Festhalten der Nahrung, Tastbeine mit dichter Behaarung, Laufbeine, die bei Gefahr abgeworfen werden können und wieder nachwachsen, und „Brutbeine“. Diese sind bei den Weibchen oft zurückgebildet oder fehlen völlig; die Männchen können damit Pakete von bis zu tausend Eiern mit sich schleppen und die geschlüpften Jungtiere festhalten, die noch eine Zeit lang herumgetragen werden.
Der Name „Asselspinne“ ist irreführend. Heute wird die Gruppe weder den Spinnentieren noch den Krebsen zugeordnet, sondern bildet eine eigene Klasse innerhalb der Kieferklauenträger (Chelicerata). Bisher wurden rund tausend verschiedene Asselspinnen-Arten beschrieben, doch werden in der Tiefsee laufend neue Arten entdeckt.
Alle Asselspinnen leben auf dem Meeresboden und ernähren sich räuberisch. Besonders gern fressen sie weichhäutige Tiere wie Schnecken, Moostierchen, Schwämme und Polypen, die sie mit einer Schere packen und mit ihrem Rüssel aussaugen. Gegen Nesselgift sind sie anscheinend immun.
Asselspinnen bevorzugen kaltes Wasser und sind daher in den Polarmeeren besonders häufig zu finden. Das ausgestellte Exemplar wurde 1882 während der österreichisch-ungarischen Tiefseeexpedition vom Schiffsarzt Ferdinand Fischer in der Grönlandsee, zwischen Island und Spitzbergen, aufgesammelt. „Von dieser Art fanden sich in einer Tiefe von 200–270 Meter auf sandigem Grunde 10 ausgewachsene Exemplare, darunter ein mit zahlreichen Jungen bedecktes Männchen“, berichtet Fischer in den „Beobachtungsergebnissen“ zur Expedition.

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  • Titel: Asselspinne mit Jungen
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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