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Sitzgruppe

Percier & Fontaine1800

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Deutschland

Das aus dunkelgrün gefasstem sowie vergoldeten Holz gefertigte Sofa und die Stühle mit Sphingenfiguren an den Armlehnen und gebogener Rückenlehne gehen auf einen Entwurf von „Percier & Fontaine“ zurück, der runde Tisch gehört nicht zu der Sitzgruppe. Charles Percier (1764-1838) war ein französischer Architekt und Raumausstatter. In Zusammenarbeit mit seinem Studienkollegen Pierre-François-Léonard Fontaine (1762-1853) war er für Joséphine de Beauharnais (1763-1814) und Napoleon Bonaparte (1769-1821) tätig. Gemeinsam wurden die beiden Baumeister während des Konsulats mit dem Umbau und der Ausstattung des Schlosses Malmaison beauftragt und im Ersten Kaiserreich mit der Errichtung des Arc de Triomphe du Carrousel in Paris. Percier ist dem Empirestil, einer unter Napoleon entstanden Form des Klassizismus zuzuordnen, zu dessen Hauptvertretern er zählt.
Die Sitzgruppe stand zunächst in dem von Christian Frederik Hansen (1756-1845) errichteten Stadthaus von Georg Friedrich Baur (1768-1865) an der Palmaille in Altona. Georg Friedrich Baur war ein Altonaer Kaufmann und Eigentümer des nach ihm benannten Baurs Park, im heutigen Hamburger Stadtteil Blankenese.

Er besuchte das Christianeum, ein 1738 gegründetes Gymnasium im heutigen Stadtteil Othmarschen. Von 1783 bis 1786 studierte er Jura in Göttingen und Kiel. Anschließend ließ Baur sich als Kaufmann nieder und konnte sich 1794 von der Übernahme bürgerlicher Ämter freikaufen.

1797 heiratete er seine Cousine Marianne Heise (1781-1851), die Tochter des Hamburger Senators und späteren Hamburger Bürgermeisters Johann Arnold Heise (1747-1834). Mit Marianne hatte er zehn Kinder.

Baur führte gemeinsam mit seinem Bruder Johann Heinrich Baur (1767-1807) das von ihrem Urgroßvater gegründete Unternehmen für Geld- und Warenhandel, das fortan unter dem Namen „J.H. & G.F. Baur“ firmierte. Unter ihrer Leitung wuchs der Erfolg des Unternehmens und es errang durch Bankgeschäfte mit nordeuropäischen Ländern internationales Ansehen. Nach dem frühen Tod seines Bruders war zunächst sein Schwager Gesellschafter, später führte Baur das Unternehmen allein und nahm seine Söhne Georg Friedrich (1804-1887) und Franz Johannes (1825-1902) als Teilhaber in die Firma auf. Baur erwarb 1804 an der Palmaille ein langes Grundstück, auf dem er zuerst für sich (heute Nr. 49) und später für seine Kinder von Christian Frederik Hansen Häuser im klassizistischen Stil errichten ließ. Er kaufte 1807 aus dem Nachlass seines Bruders dessen Besitzungen in Nienstedten. In das Altonaer Commerzcollegium trat er 1837 ein. 1840 wurde er zum königlich-dänischen Etatsrat und 1847 – aus Anlass seiner goldenen Hochzeit – zum Konferenzrat ernannt. In diesem Zusammenhang verlieh ihm die Christian-Albrechts-Universität Kiel die juristische Ehrendoktorwürde.

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