Das Medaillon zeigt das im Profil nach links ausgerichtete Bildnis eines zwischen vierzig und fünfzig Jahre alten Mannes. Sein schulterlanges Haar ist weich gewellt. Er trägt einen flachen Hut mit ungewöhnlicher Binde sowie einen stark taillierten Mantel mit Reverskragen, den um 1780 in Mode gekommenen englischen Redingote. Die drei als Selbstbildnisse bezeichneten Werke Franz Xaver Messerschmidts sind dem Porträt des Berliner Medaillons so ähnlich, dass auch dieses als ein idealisiertes Selbstbildnis des Künstlers bezeichnet werden kann. Neben seinen berühmten ›Charakterköpfen‹ schuf Messerschmidt auf Bestellung auch zahlreiche Porträts und Alabastermedaillons in der Art des hier vorgestellten Werkes. Nach einer erfolgreichen Karriere in Wien zog sich der Künstler 1777 nach Preßburg zurück, wo er dieses schlichte, zugleich aber im Ausdruck lebendige und naturgetreue Selbstbildnis fertigte.
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