Die Berliner Malerin war Mitglied mehrerer Kunstakademien (Stuttgart, Paris, Wien). Seit 1773 unterhielt die gefragte Porträtistin ein Atelier in der Straße Unter den Linden in Berlin. Das zu ihren reifen Werken zählende Selbstbildnis präsentiert sie als Vestalin neben einem feuergekrönten Dreifuß. Gleichnishaft scheint das strenge Leben einer Priesterin der römischen Göttin des häuslichen Herdes auf das eigene mühevolle Dasein als Malerin bezogen. Ihr aus einem Buch aufschauender Blick erinnert an den einer Sibylle. Eindringlich fixiert die Dargestellte durch ein imposantes Augenglas den Betrachter. Erkennbar bleibt die rote Lackfarbe, mit der sie ihre Bildnisse untermalte. Durch Weißhöhungen erzielte Therbusch schließlich die charakteristischen Fleischtöne.