Kobell zeigt sich uns selbstsicher in der empfindsamen Künstlerpose der Zeit: den Kopf leicht geneigt, den Blick offen. Der breitkrempige Hut und der weiße Kragen rahmen und beleben das Gesicht. Das Porträt entspricht der Klarheit und Intensität seiner Landschaften. Seit 1792 war Kobell Hofmaler in München, um Aufträge und Verkäufe mußte er sich nicht sorgen. 1799, etwa zur Entstehungszeit unseres Bildes, starb der Vater und Künstlerkollege Ferdinand Kobell. Der Sohn konnte und mußte sein charakteristisches Werk nun ganz eigenständig entwickeln. | Angelika Wesenberg