Diese Handschrift diente vermutlich einem Regensburger Pfarrer als Handbuch für Predigtzwecke. Sie ist ein schönes Beispiel einer reich illustrierten Gebrauchshandschrift. Die Zeichnungen stammen von verschiedenen Händen. Der Totentanz wird dem Regensburger Buchmaler Martinus Opifex (d. h. Meister Martin) und seiner Werkstatt zugeschrieben. Er war einer der besten süddeutschen Buchmaler und arbeitete auch für Kaiser Friedrich III. in Wien.
Blatt 56r: Ein origineller Totentanz auf drei Seiten. In der Mitte steht vor einem leeren Grab der lachende Tod. Hinter ihm liest man auf einem Schriftband „Ego finis illorum“ (ich bin das Ende jener). Die vier umgebenden Szenen zeigen Beschäftigungen, denen der Tod ein Ende macht: dem Geldzählen, einem Gastmahl, einer Hochzeit und der Jagd. Vor allem der in die Landschaft galoppierende Reiter lässt sich gut mit Werken des Regensburger Buchmalers Martinus Opifex vergleichen.
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