Bis zur Französischen Revolution wurden Damen- als auch Herrenschuhe mit Schuhschnallen geschlossen. Je nach Stand und finanziellen Möglichkeiten ihres Besitzers waren sie mehr oder weniger aufwändig ausgestattet. Vor allem in England wurden Schuhschnallen mit geschliffenen Glassteinen in großen Mengen hergestellt. Reich facettiert und hinterlegt mit einer Metallfolie imitierten sie den funkelnden Glanz wertvoller Diamanten. 56 baguetteförmig geschliffene Steine bilden hier einen doppelten Rahmen, mit je einer sechsblättrigen Blüte in der Mitte der Längsseiten. Der Doppeldorn ist herzförmig ausgebildet. Die beiden Schnallen werden noch heute in ihrem originalen Etui aufbewahrt. Um 1770 wurden Schuhschnallen besonders groß und somit hoch gebogen getragen. Die heute übliche Bezeichnung „Strass“ für facettierte Glassteine geht zurück auf den französischen Erfinder und Juwelier Georg Friedrich Strass (1701–1773), der um 1730 eine Glasmasse entwickelte, aus der er besonders effektvoll facettierbare Glassteine gewann.