Wie können wir lernen, uns gegenseitig mehr zu respektieren?
Deutschland im Sommer 2015. Pegida-Demos, fremdenfeindliche Parolen, Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Rassismus in Deutschland ist wieder präsent und bedeutet leider längst mehr als Springerstiefel, Glatze und „Ausländer raus!“-Rufe. Rassismus heute heißt: Wir sind normal, alle anderen sind fremd. Doch glücklicherweise denken nicht längst alle denken so, vor allem nicht die Generation25, wie zum Beispiel Andreas.
Andreas, 30 Jahre alt und studierter Politikwissenschaftler, hat vor ein paar Jahren „Show Racism the Red Card“ gegründet. Eine Initiative, die Schulklassen, Jugendlichen aus Jugendtreffs oder junge Fans zwischen 9 und 19 Jahren bundesweit die Möglichkeit gibt, sich aktiv in Workshops und vor Ort im Stadion mit den Themen Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen.
Seit 2010 hat die Initiative „Show Racism the Red Card“ in mehr als 300 deutschen Bildungsveranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammengearbeitet, um durch politische Bildungsarbeit über Rassismus, Antiziganismus, Homophobie, Sexismus und andere Formen menschenverachtender Denkmuster aufzuklären. Der Fußball als Gemeinschaftssport dient dabei als Medium, um grundlegende demokratische Werte in der entscheidenden Prägungsphase von Kindern und Jugendlichen zu stärken und zu fördern. In England, wo das Projekt 1996 mit nur zwei Leuten begann, werden heute bis zu 50.000 Kinder pro Jahr erreicht. Das stimmt zuversichtlich.
„Show Racism the Red Card“ und die anschließende #Deutschland25-Diskussion beweisen, dass Andreas und seine engagierten Mitarbeiter nicht alleine sind. Die Kommentare der Generation25 sprechen sich ganz klar gegen Rassismus und für ein respektvolles Miteinander aus.
Beispielhaft ist die Antwort von Daria, 14: „Indem wir ohne Vorurteile anderen Menschen begegnen und offen für andere Kulturen sind.“
Stellvertretend für die Generation25 ist auch der Kommentar von Niels, 17: „Rassismus bekämpfen beginnt in der Erziehung. Eltern eine Richtung zeigen, wie Rassismus vermieden wird.“
Und Carlos, 20, schreibt: „Misstrauen & Vorurteile müssen abgebaut werden. Andere Kulturen & Menschen sind eine Bereicherung für uns alle.“
Gemeinsamkeiten finden statt Unterschiede suchen, ein interkulturelles Arbeitsumfeld schaffen, Vielfalt statt Homogenität leben, kulturübergreifenden Austausch fördern. Das sind alles Ansätze, die in der deutschen Gesellschaft bereits praktiziert werden und unbedingt ausgebaut werden müssen. Die Generation25 ist in einer multikulturellen Welt groß geworden und weiß sehr genau, wie Wir-Ihr-Grenzen im Kopf überwunden werden können.
„Ich habe beobachtet: Wenn uns eine Sache verbindet, ist es viel leichter, den anderen zu akzeptieren, wie er ist. Suche sie!“ (Johannes, 26)
„Hass und Rassismus kann nur entstehen, wenn man nicht aufeinander zugeht. Das Gefühl der Verbundenheit löst alle Schranken.“ (Mo, 27)
Die Antwort von Carsten, 36, lässt vielleicht schmunzeln, verweist aber auf eine ganz wichtige Einsicht: „Nicht immer sich selbst als Vorbild für andere sehen: Im Zweifel bin ich ein größerer Idiot als mein Gegenüber.“
Seit ein paar Jahren gibt es auch Technologien, die antirassistische Initiativen weitreichend unterstützen und Kommunikation erleichtern können. „Heute“, sagt Andreas „haben wir den Vorteil, dass wir dezentral arbeiten können. Wir können unsere Daten über Clouds teilen und uns online über Aufgaben, Probleme und Ideen austauschen und neue Mitstreiter im Kampf gegen Rassismus finden.“
#DEUTSCHLAND25