Für Piraten – wurden sie gefasst – sah das mittelalterliche Recht eine grausame Strafe vor: Man schlug ihnen die Köpfe ab, die dann zur Abschreckung für alle gut sichtbar auf einen Pfahl genagelt wurden. Auf diese Weise fand auch der Mann seinen Tod, dessen Schädel Sie hier vor sich sehen. Untersuchungen ergaben, dass seine Hinrichtung zwischen 1375 und 1430 stattfand, und zwar auf dem Grasbrook, der damals Hamburgs Richtplatz war. Heute befindet sich dort die Speicherstadt. Im Jahr 1400 wurde dort wahrscheinlich auch der berühmt-berüchtigte Pirat Klaus Störtebeker geköpft. Da der Nagel in unserem Schädel sehr vorsichtig eingeschlagen wurde, vermutet man, dass es sich um eben jenen Störtebeker handeln könnte, dessen Kopf von seinen Henkern sorgsam behandelt wurde, damit er möglichst lange noch erkennbar bleiben sollte.