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Schneeleopard

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Uncia uncia. Auch Irbis, Unze. Tiergarten Schönbrunn. 1943.

Schneeleoparden sind die am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Dank eines Zuchtprogramms sind sie immer öfter in Zoos zu sehen; in Museen werden sie jedoch selten gezeigt.

ZUM ZOOTIER DEGRADIERT?
Als Bewohner der zentralasiatischen Hochgebirgsregionen ist der Schneeleopard perfekt an die Kälte angepasst. Er bildet ein langhaariges Winterfell mit dichter Unterwolle aus. Der extrem lange, dicht behaarte Schwanz dient beim Springen als Steuerruder; beim Ruhen wird die Schwanzspitze als Kälteschutz über die Nase gelegt. Große Nasenhöhlen erwärmen die kalte Atemluft. Haarpolster auf den Sohlen seiner breiten Pfoten verhindern, dass der Irbis im Schnee allzu tief einsinkt.
Das ausgestellte Weibchen stammt aus dem Tiergarten Schönbrunn, wo es am 16. Jänner 1943 starb. Im NHM wurde zunächst nur das Fell aufbewahrt. Erst 15 Jahre später wurde die Haut über einen künstlichen Körper gezogen und so zu einer Dermoplastik für den Schaubereich umgearbeitet.
Bis in die 1950er Jahre galten Schneeleoparden in Tiergärten als große Seltenheit und waren fast ausschließlich Wildfänge, die hinter Gittern nicht lange überlebten. Erst in den 1970er Jahren stellten sich erste Zuchterfolge ein, und heute werden über 600 Schneeleoparden in Gefangenschaft gehalten, unter anderem im Salzburger Zoo.
Das wiegt jedoch ihre Gefährdung in freier Wildbahn nicht auf. Im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet fehlt es an transnationaler Kooperation zum Schutz der scheuen Einzelgänger; nicht zuletzt deshalb verliefen Auswilderungsversuche bisher kaum erfolgreich. Auch wird der Schneeleopard wegen seines Pelzes nach wie vor illegal gejagt. Darüber hinaus werden bisher kaum besiedelte Gebiete zunehmend für die Haltung von Weidevieh genutzt, sodass sich der Lebensraum des Irbis ständig verkleinert. Zoos sind kein angemessener Ersatz.

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  • Titel: Schneeleopard
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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