Was uns heute leicht wie ein unzulässiges Klischee erscheint, galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts offensichtlich weithin als harmlose, volkstümliche Genremalerei. Max Liebermann beschrieb das Bild 1901 als »eins der meistbewunderten, und mit Recht bewunderten Bilder der deutschen Genremalerei […]. Knaus zeigt uns einen alten Juden, wie er sein Enkelkind in die Geheimnisse des Trödelhandwerks einweiht; köstliche Figuren, jeder kleinste Zug, jede Bewegung der Natur abgelauscht und bis in die feinsten Details wiedergegeben« (M. Liebermann, Die Phantasie in der Malerei, Frankfurt am Main 1978, S. 83). Das bereits auf mehreren großen Ausstellungen erfolgreich gezeigte Bild kam 1905 als Geschenk der Erben des jüdischen Kommerzienrats Albert Arons aus Berlin in die Nationalgalerie und wurde zum Mittelpunkt einer ganzen ›Knaus-Wand‹. | Angelika Wesenberg
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