In seiner Rede zur Eröffnung der Sonderausstellung: „Deinen Schatten vergesse ich, dich aber nicht“ am 2.Dezember 2005 machte Wolfgang Lettl folgende Ausführungen zum Bild „Irgendwo muss Zukunft sein“:
Ich ließ den Mond im Meer sich spiegeln, sein helles Gelb zeichnet die Konturen einer Gruppe von felsigen Männern nach, die in ihrer dunklen aber heiteren Feierlichkeit den linken Bildraum beherrschen; tiefblauer Dämmerungshimmel bestimmt, zusammen mit seiner etwas schwereren Spiegelung im Meer, den Grundton der Szene.
Zwei Kähne stehen weiter hinten im Dunst, in den Kähnen sitzen zwei Gestalten mit undefinierbarer aber offensichtlich schwerer Last auf den Rücken gebunden. Und darüber das Wunderbare: Im ersten Morgenlicht schwebt eine mit schlampigen Buchstaben bemalte Kugel, und zwei herausragende Beine halten sie in sanfter Bewegung.
Mehr dazu sage ich nicht.
Bilder sind nicht in erster Linie zum erklärt werden, sondern zum angeschaut werden da. Und es gibt Bilder, bei denen erklären wollen gar keinen Sinn hat, weil der Bildsinn ein anderer ist, als der Sprachsinn.
Über das aber, was wirklich ist und was nicht wirklich ist, mögen sich die Philosophen streiten.