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»SonoMorphis«, die Entwicklung einer audiovisuellen Form

Bernd Lintermann und Torsten Belschner1999

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Karlsruhe, Deutschland

Mit »SonoMorphis« werden die Ergebnisse der Untersuchungen von Bernd Lintermann und Torsten Belschner offener Systeme im Bereich der Computertechnologie künstlerisch umgesetzt. Die Installation wurde zwischen 1995 und 1997 ohne Ton als »Morphogenesis« entwickelt und schließlich 1997 um Ton erweitert. Ziel war es ein Instrument zu schaffen, das eine offene Kompositionsstruktur erlaubt, die erst während des Spielens entsteht und weder vorhersagbar ist, noch sich wiederholen lässt. Das zufallsbasierte Prinzip der Formveränderung lässt rechnerisch auf der 1997 verwendeten Hardware über 1080 Kombinationen von Komponenten zu, also einen unüberschaubaren Form- und Klangraum. Die evolutionäre Metapher wird hier verwendet als Navigationshilfe, als Technik zur Überraschung der Benutzer:innen. Durch die Überlagerung von Bild- und Tonebene entsteht eine offene Struktur, eine Syntax, die immer wieder neu konfiguriert werden kann.

Die sichtbaren Formelemente werden aus einem intern gespeicherten Satz von 32 vordefinierten Komponenten ausgewählt, die im übertragenen Sinne den sogenannten „Genpool“ bilden. Jede Komponente enthält neben einer mathematischen Beschreibung der Form, der Oberflächenbeschaffenheit und Farbinformation zusätzliche Angaben über zyklische und zufallsvariierte Parameterveränderungen sowie Informationen zu interaktiv von den Betrachtenden veränderbaren Parametern. Die mathematischen Beschreibungen bilden der Natur entlehnte Form- und Anordnungsmuster nach und erzeugen so eine komplexe organische Ästhetik mit einer inhärenten visuellen Logik. Die interaktiv ausgewählten Komponenten werden in einer hierarchischen Datenstruktur angeordnet und von der Grafiksoftware als Anweisungen zur Erzeugung einer dreidimensionalen verzweigten Form interpretiert.

Jeder Komponente des Genpools ist ein Klang zugeordnet, der über ein mathematisches Modell während des Spielens berechnet wird. Beim eingesetzten Klangerzeugungsverfahren, dem so genannten Physical Modelling, liegt dem Klang eine berechenbare Beschreibung des Schwingungsverhaltens eines realen Körpers zugrunde.

Produktion:
ZKM | Institut für Bildmedien, Karlsruhe, DE
ZKM | Institut für Musik und Akustik, Karlsruhe, DE

Produktionsstab
Anwendungssoftware: Bernd Lintermann
Sound: Torsten Belschner
Steuereinrichtung Design und Fertigung: Ulrich Weltner
Texturen: Alexander Weiß

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  • Titel: »SonoMorphis«, die Entwicklung einer audiovisuellen Form
  • Ersteller: Bernd Lintermann, Torsten Belschner
  • Datierung: 1999
  • Entstehungsort: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
  • Abmessungen: 7 × 5 × 3,75 m
  • Rechte: © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Screenshot: Bernd Lintermann
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

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