Erst nach dem Tod des Vaters konnte sich der spätere ›Erneuerer der deutschen Panorama-Malerei‹ Christian Wilberg der Kunst widmen: Er studierte in Berlin unter anderem bei dem Dekorationsmaler Eduard Pape, sodann im Atelier von Paul Gropius und malte als knapp Dreißigjähriger seine ersten Studien nach der Natur. In den 1870er Jahren war er verschiedentlich in Italien, bereiste Rom, Neapel, Capri, Venedig und Sizilien und schuf 1873 seine ersten Italienbilder. Die noch sehr klassisch komponierte »Südliche Landschaft«, die 1916 aus der Sammlung Georg August Freunds in die Nationalgalerie gelangte, zeigt eine arrangierte Ansicht des Golfs von Neapel mit Blick auf die Insel Ischia und das Capo di Miseno. 1880 hielt Wilberg diese Region erneut fest, in einem großen Panorama für die Internationale Fischerei-Ausstellung in Berlin (nicht erhalten). Damals hieß es, die Landschaften wären »überaus wahr in Formen und Farben, und doch in freier Weise malerisch komponirt. Der Künstler hat es eben verstanden das Charakteristische im Ganzen und Einzelnen festzuhalten und mit feinem, poetischen Sinn zu einem neuen Ganzen […] zu verbinden« (Kunstchronik, 15. Jg., 1880, H. 43, Sp. 710). – Ein Diorama, dieses Mal der Thermen des Caracalla, entstand 1881/82 für die Hygiene-Ausstellung in Bad Gastein, verbrannte allerdings noch im Entstehungsjahr. | Regina Freyberger