Im Jahre 1867 war der in der Nähe Weimars aufgewachsene und als Stubenmaler ausgebildete Buchholz in die Weimarer Kunstschule aufgenommen worden. Erst mit der Berufung Theodor Hagens 1871, bei dem Buchholz Meisterschüler wurde, konnte sich die Landschaftsmalerei dort stärker entfalten. Hagen war es auch, der seine Schüler ermunterte, nicht pittoreske Orte in der Ferne, sondern landschaftliche Motive in der Nähe zu studieren. Bis an sein Lebensende gab sich der in Oberweimar bei Ehringsdorf lebende Maler einer stimmungsvollen, naturnahen Landschaftsmalerei hin. Er malte den Wechsel der Witterung, der Jahres- und Tageszeiten und wurde so zu einem wichtigen Glied in der Kette zu einem deutschen Impressionismus hin.
In seinem schmalen Œuvre dominieren fein empfundene Studien unscheinbarer Motive aus der Umgebung von Weimar. Das fröhlich erzählende Jugendwerk »Frühling auf dem Dorf« stellt in diesem Œuvre eine Besonderheit dar: ein Bild voll blühender Helligkeit, mit Hühnern, Kindern und zum Bleichen ausgebreiteten Tüchern. Der doppelte Nachklang des steilen Kirchdaches in den Vogelhäusern hoch in den Bäumen verstärkt den musikalischen Zug des Bildes.
In der Jahrhundertausstellung der Nationalgalerie von 1906 war Buchholz mit einer größeren Werkgruppe vertreten. Der nun in Berlin ansässige Freund Hoffmann-Fallersleben trug mit seinem Einfluß wie mit seiner Sammlung wesentlich zum Nachruhm von Buchholz bei. Die Nationalgalerie erwarb 1906 »Frühling auf dem Dorf« aus dessen Besitz. | Angelika Wesenberg