Nach dem Text des Johannesevangeliums ruhte der Lieblingsjünger beim letzten Abendmahl an der Brust Christi. Entsprechend anderen, seit etwa 1300 entstandenen Andachtsbildern, mit denen ein persönliches Verhältnis der Gläubigen zu den Inhalten christlicher Lehre herbeigeführt werden sollte, ist die Gruppe aus dem erzählerischen Zusammenhang des biblischen Berichts herausgelöst. Sie wurde als Gleichnis und Vorbild der Vereinigung des Menschen mit Gott verstanden. Christus-Johannes-Gruppen waren im 14. Jahrhundert vor allem in Frauenklöstern Südwestdeutschlands und der Schweiz verbreitet. Das Beispiel in Berlin soll aus dem Augustinerinnen-Kloster Inzigkofen bei Sigmaringen stammen.
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