Im 4. Jahrhundert v. Chr., genauer zwischen 395 und spätestens 338 prägte die in der mittelgriechischen Landschaft Böotien gelegene Stadt Theben silberne Statere mit der Darstellung eines prächtigen Gefäßes auf der Rückseite. Dabei handelt es sich um einen auf Grund der Henkelform so genannten Volutenkrater, ein Mischgefäß für Wasser und Wein, das in spätklassischer Zeit vor allem als Grabbeigabe oder als wertvolles Weihgeschenk für die Götter Verwendung fand. Der Krater ist hier eindeutig als Symbol für Dionysos zu verstehen, den göttlichen Sohn der thebanischen Königstochter Semele. Dieser wurde in der Stadt besonders verehrt und schon im 5. Jahrhundert v. Chr. auf Münzen dargestellt. Die Vorderseite des Staters zeigt einen Schild als Zeichen des Böotischen Bundes. Interessant sind die verschiedenen Namenskürzel auf den Münzrückseiten, da diese teilweise mit aus Schriftquellen bekannten Persönlichkeiten der Geschichte Thebens in Zusammenhang gebracht werden können.
Vorderseite: Böotischer Schild. Rückseite: ΔIΩ (Dio). Volutenkrater.