Dionysos steht als Gott des Rausches, des Weines und des Theaters für das Übermütige und Enthemmte, wobei durch dessen kultische Verehrung diesen durchaus menschlichen Eigenschaften ein Platz innerhalb der antiken griechischen Gesellschaft eingeräumt wurde. Die Darstellung des Gottes, wie auf diesem Stater der böotischen Polis Theben aus der Zeit von 430 bis 395 v. Chr., sollte dementsprechend sein naturnahes und triebhaftes Wesen einfangen: In archaischer und auch noch in klassischer Zeit wurde er mit wildem Bart und lockigem Haar gezeigt, wobei auf dieser schönen Münze jede einzelne Haarsträhne erkennbar ist. Der Efeukranz auf seinem Kopf ist das Attribut der im Weinrausch Feiernden, da diese Pflanze angeblich eine kühlende Wirkung hat, dazu leicht zu finden und zu binden ist und vielleicht selbst das Wuchernde und Ausufernde symbolisieren soll.
Vorderseite: Böotischer Schild, darauf eine Keule. Rückseite: Kopf des Dionysos mit Efeukranz nach rechts in Quadratum incusum.
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