Mit Traube und Trinkschale ist der junge Mann als Bacchus oder Dionysos zu erkennen. Mit den anderen drei Nischenfiguren bildet er den festlichen Rahmen für den Buffetsaal der Neuen Kammern, der zwischen 1771 und 1774 im Zuge des Ausbaus der westlich von Schloss Sanssouci gelegenen Orangerie zu den Neuen Kammern, einem Gästeschloß mit Festsälen, entstanden war. Es war die erste Bestellung bei dem französischen Bildhauer Jean Pierre Antoine Tassaert (1727-1788), der seit Januar 1775 als neuer Chef des französischen Bildhauerateliers in Berlin tätig war. Der Stein für die Skulpturen kam aus Carrara und langte im Sommer 1776 an. Obwohl die Skulpturen schon 1777 fast fertig zu sein schienen, wurden zwei erst 1779 vollendet. Mit seinem Oeuvre schuf Tassaert eine Brücke zwischen der Skulptur des französischen Rokoko und dem Klassizismus der Berliner Bildhauerschule, die sein Schüler Johann Gottfried Schadow (1764-1850) zu einer ersten Blüte führte. (Saskia Hüneke)
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