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Statuette der angelehnten Aphrodite

UnbekanntUm 420–400 v. Chr.

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Eine junge Frau steht in lässiger Haltung auf einen Pfei- ler gestützt. Sie ist bekleidet mit einem die Körperformen betonenden Chiton, der in der Taille gegürtet ist. Dieser gleitet auf ihrer rechten Seite nach unten und gibt so ihre Schulter frei. Darüber trägt sie ein Himation, das über den linken, aufgelehnten Arm gelegt ist und zwischen einem Pfeiler und ihrem Bein herabfällt. Der Teil des Gewandes, der die Beine umgibt, bildet ein vielfältiges Faltenspiel. Mit ihrer rechten Hand hält sie in graziler Weise den Saum die- ses Himations, das sie über den Hinterkopf gezogen hat, wodurch ihr leicht geneigter Kopf von dem Stoff gerahmt wird.
Der Pfeiler, auf den sie sich mit ihrem linken Ellenbo- gen stützt, zeigt ebenfalls eine weibliche Figur. Die Tracht und Gestaltungsweise des Idols entsprechen jedoch nicht denen, die während der Entstehungszeit der Statue ge- bräuchlich waren, sondern es wurde hier auf ältere Formen zurückgegriffen.
Zur Benennung der Figur kann das Attribut in ihrer lin- ken Hand nicht herangezogen werden, da es modern er- gänzt ist. Die Opferschale wurde rekonstruiert auf Grund von Parallelen bei angelehnten Frauenstatuen, die Aphro- dite darstellen.
Das Kultbild der Aphrodite in ihrem Heiligtum bei Daphni zeigte die Göttin an einen Baum gelehnt, wie ein originaler, um 420 v. Chr. entstandener Marmortorso belegt. Auch bei der von dem Phidiasschüler Alkamenes geschaf- fenen und von Pausanias (1, 19, 2) erwähnten Statue der Göttin im Heiligtum der »Aphrodite in den Gärten«, das vor den Stadtmauern Athens in der Nähe des Flusses Ilissos lag, hat es sich vermutlich um eine angelehnte Aphrodite ge- handelt. Gleichzeitig wurden auf attischen Vasen sowohl Aphrodite als auch andere Frauen, deren Schönheit betont werden sollte, in lässig angelehnter Haltung dargestellt.
Die Beliebtheit der angelehnten Aphrodite blieb aber nicht auf Athen und Attika beschränkt. Mehrere Figuren dieses Motivs stammen aus Italien. Obwohl der Herstel- lungsort der Berliner Statue nicht mehr ermittelt werden kann, darf daher angenommen werden, dass auch sie ur- sprünglich in einer der griechischen Städte Unteritaliens in einem Heiligtum der Aphrodite aufgestellt war.

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  • Titel: Statuette der angelehnten Aphrodite
  • Ersteller: Unbekannt
  • Datierung: Um 420–400 v. Chr.
  • Ort: Unbekannt
  • Abmessungen: h83 cm
  • Typ: Statuette
  • Material: Marmor
  • Sammlung: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Objekterwerb: Früher im Hause Falzacappa in Tarquinia; 1857 aus dem Besitz von E. Gerhard erworben.
  • Inv.-Nr.: Sk 586
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-814319
  • Externer Link: Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Text: © Verlag Philipp von Zabern / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Kni. || Photo: © b p k - || Photo Agency / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Johannes Laurentius
Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

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