Aus seinen späten Antwerpener und Brüsseler Jahren 1634–35, vor dem erneuten Aufenthalt in England, stammt die auf blauem Papier ausgeführte Studie einer emporblickenden Frau. Mit knappen, in schwellenden Linien verlaufenden Kreidestrichen sind das Haupt und der bekleidete Oberkörper wiedergegeben; die Weißhöhungen geben die beleuchteten Partien an. Die Figur diente als Studie für die klagende Muttergottes in einer »Beweinung Christi«, die in mehreren Versionen überliefert ist. Allerdings weichen Kopfstellung und Schulterpartie auf den Gemäldefassungen etwas von der Zeichnung ab. Wie ökonomisch van Dyck vorging, zeigt die Tatsache, daß er nur denjenigen Teil der Gestalt ausarbeitete, der später nicht vom Körper Christi verdeckt werden sollte.
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