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Takin

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Budorcas taxicolor. Asien. Dermoplastik. 1908.

Als einziges Museum in Mitteleuropa zeigt das NHM Wien die Dermoplastik eines Takins. Das
Präparat wurde 1908 aus London angekauft und galt schon damals als Besonderheit.

TIER MIT GOLDENEM VLIES
Trotz seines abweichenden Aussehens steht heute zweifelsfrei fest, dass der Takin in die Verwandtschaft der Schafe und Ziegen gehört. Da sein Körperbau Merkmale von Rindern, Gämsen, Ziegen, Schafen und Antilopen vereint, finden sich in der älteren Literatur auch Bezeichnungen wie Rindergämse oder Gnuziege. Takins leben in den östlichen Regionen des Himalaja in Höhen von 1.000 bis 4.000 Metern, wo sie sich im Sommer in großen Herden nahe der Baumgrenze aufhalten. Sie sind hervorragende Kletterer und anspruchslose Pflanzenfresser, die sich von Blättern, Nadeln und Rinde ernähren. Im Winter lösen sich die Herden in kleine Verbände mit maximal 20 Tieren auf, die oft in tiefer gelegene Wälder ziehen. Wenn sie sich bedroht fühlen, flüchten sie in dichtes Bambusdickicht. Das seltsame Erscheinungsbild ist durch Anpassungen an den unwirtlichen Lebensraum bedingt: Sowohl die Größe als auch die gedrungene Gestalt mit den kurzen Beinen sind bei tiefen Temperaturen von Vorteil. Außerdem besitzen Takins große Nebenhöhlen zum Anwärmen der Atemluft, was die unförmige Schnauze erklärt.
Das Fell einer Unterart, das in der Sonne auffällig goldgelb leuchtet, wurde von frühen Reisenden immer wieder mit dem Goldenen Vlies aus der griechischen Argonautensage in Verbindung gebracht. Allerdings dürfte der Takin den antiken Griechen kaum bekannt gewesen sein.
Bedroht durch die Zerstörung seines Lebensraumes und die Jagd, gilt der Takin heute als gefährdet. Da sich sein Verbreitungsgebiet teilweise mit dem des Großen Pandas überschneidet, besteht die Chance, dass die Art zumindest in diesen Schutzgebieten vor dem Aussterben bewahrt werden könnte.

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  • Titel: Takin
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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