Das Gemälde stammt aus der letzten Schaffenszeit des Künstlers. »Die Anbetung « der Hirten ist wegen ihres ungewöhnlichen Formats verschiedentlich als Predella, das heißt als Unterbau eines Flügelaltars, angesehen worden, was jedoch aus verschiedenen Gründen kaum vorstellbar ist. Zu Seiten der Krippe knien Maria und Joseph umgeben von Engeln, mit denen sie gemeinsam das Kind anbeten. Neugierig und voller Freude eilen von links die Hirten herbei, denen der Engel Gottes die Geburt Christi verkündet hat. Angesichts des sich vor ihren Augen vollziehenden Wunders knien sie nieder oder verharren im eilenden Lauf mit staunend geöffnetem Mund. Rechts und links wird die Darstellung von zwei großen Halbfiguren gerahmt, die einen Vorhang zur Seite ziehen. Es handelt sich um die Propheten des Alten Bundes, die das Ereignis der Geburt Christi in ihren Voraussagen offenbart hatten. Als Verkünder der menschgewordenen Erscheinung Gottes unterstreichen sie die tiefe Bedeutung des Ereignisses. Mit dem vor der Krippe liegenden Ährenbündel verbindet sich höchst anschaulich der Hinweis auf das Sakrament des Abendmahls und das Wort des Herrn: »Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist« (Johannes 6,41).