Die gemalte Architektur, die an Portale gotischer Kathedralen erinnert, definiert den Bildraum als Ort sakralen Geschehens. Gemalte Reliefs mit Szenen aus dem Leben Christi und Marias in den Hohlkehlen der Portale ordnen die darunter befindlichen Darstellungen in die Chronologie des Heilsgeschehens ein. Ereignisse des Alten Testaments an den Säulenkapitellen dienen der Deutung der Hauptszenen. Die linke Tafel zeigt Maria, die das auf ihrem Schoß liegende Kind anbetet. Demutsvoll sitzt sie am Boden. Joseph an ihrer Seite stützt sich auf den Stock, den Kopf im Schlaf leicht nach vorn geneigt. Das Mittelbild stellt die Beweinung Christi dar. Maria umfasst mit beiden Armen den Leichnam Christi. Johannes und Joseph von Arimathia stehen ihr bei. Im Hintergrund erhebt sich das leere Kreuz. Auf der rechten Tafel erscheint der Auferstandene vor seiner Mutter, um sie zu trösten und über seine leibliche Auferstehung zu berichten. Die drei Ereignisse künden von Marias Anteil am Erlösungswerk. Im Scheitelpunkt der Portale schweben Engel mit Kronen und Spruchbändern, auf denen die Tugenden der Gottesmutter gepriesen werden.