Einziges Doppelporträt des Künstlers mit seiner Frau. »Er äußerte, er habe ausdrücken wollen, wie zwei Leute, die sich lieben, in den Herbst hineinwandeln und fest und treu zusammenhalten« (R. Schick, Tagebuch-Aufzeichnungen, Berlin 1901, S. 80). Nach den Aufzeichnungen des Malerfreundes Rudolf Schick ist das Bild »wohl 1863–1864 gemalt« (ebd., S. 79). Zu dieser Zeit war Böcklin 36, seine Frau 27 Jahre alt, sie waren zehn Jahre verheiratet (vielleicht der Anlaß für das reflektierende Bild) und hatten sieben Kinder bekommen, von denen drei gestorben waren. Die Tracht der beiden ist betont ländlich, »wie man es hier oft sieht« (ebd., S. 80). Die Rückschau auf Freud und Leid mag die konventionelle Gestik, gedämpfte Farbgebung und Stille des Bildes erklären. Nach Anna Kopf, deren Mann Böcklin kurz zuvor gemalt hatte (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 784) war das Bild noch 1865 im Atelier zu sehen; das unterstreicht vielleicht den privaten Charakter des Werkes. Später gelangte das Bild in die Züricher Sammlung des Kaufmanns und Kunstmäzens Otto Wesendonck und seiner Frau, der Schriftstellerin Mathilde Wesendonck.
Der Bildnistyp erinnert an englische Darstellungen promenierender Paare aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (vgl. J. Gage, German Painting of the Nineteenth Century, in: The Burlington Magazine, 113. Jg., 1971, H. 815, S. 110). Er kommt bei Böcklin nur dieses eine Mal zur Anwendung. | Angelika Wesenberg