Im Jahr 312 n. Chr. überwand Konstantin vor den Toren Roms seinen Mitkaiser und Widersacher Maxentius in der entscheidenden Schlacht an der Milvischen Brücke. Damit erfüllte sich sein nächtlicher Traum, dem zufolge er unter dem Zeichen des Kreuzes siegen sollte. Pieter Lastman beschreibt den Höhepunkt des Kampfes in einer großen Kreisbewegung: Konstantin, der die Standarten mit Kreuzen und Adler hat schmücken lassen, stürzt sich am linken Bildrand in den Kampf, behelmt mit Krone und Lorbeer. Maxentius, unten rechts im Bild, schreckt auf dem Rücken seines Pferdes panisch zurück. Über ihm ist die Brücke aufgebrochen und lässt seine Leute in den Tiber stürzen. In die Bilddiagonale setzte Lastman mit der Rückenfigur des Kriegers, dem Reiter auf dem Schimmel und dem Leichnam in Rüstung farbige Akzente. Lastman begründete die Historienmalerei als eigenständige Gattung in der holländischen Kunst. Er war der Lehrer von Rembrandt und Haupt der sogenannten Prärembrandtisten, deren Historien durch eine epische Erzählweise und eine detailreiche, genaue Wiedergabe gekennzeichnet sind.
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