Während des zweiten Weltkriegs entwickelten die Eingeborenen auf Melanesien - ausgehend von ihren Beobachtungen der dort stationierten amerikanischen Soldaten, welche Essen, Kleidung und allerhand Güter von Cargo-Flugzeugen erhielten - einen religiösen Kult, in dem sie nach Abzug des Militärs das Verhalten der Fluglotsen und Funkern nachahmten, funktions- und sinnlose Imitationen von Landebahnen, Türmen, Signalfeuern und gesehenen Objekten anfertigten; immer in der Hoffnung die neuen Götter würden auch sie weiterhin mit kostbaren Gaben belohnen. So wurde „Cargo-Kult“ zur Metapher für fragwürdige Symbolhandlungen ohne wissentlichen kausalen Zusammenhang zu erwarteten Resultaten. In unserer digitalen Welt begegnen uns die „Cargo-Kulte“ allgegenwärtig in Symbolhandlungen gegenüber Big-Data-Netzen, Suchmaschinen oder Social-Media-Algorithmen; in der Hoffnung die neuen "digitalen Götter" belohnen einen mit mehr Reichweite, Likes, besseren Rankings oder Scores - sei es durch (selbstständig) anerzogene Verhaltensmuster oder den Prophezeiungen von Social-Media- und SEO-Gurus folgend. „The Cargo Cult“ inszeniert diesen spirituell anmutenden Dialog als Interaktion mit künstlich-intelligenten Systemen und kultumwobenen auditiven wie visuellen Artefakten.