Die Deckengemälde der Feststiege Volksgartenseite des Wiener Burgtheaters (Gigapixel):
Das Hofburgtheater, nach langer Bauzeit 1888 eröffnet, bildete den Schlusspunkt des Großbauprojekts Ringstraße. Nach Gottfried Sempers Fortgang aus Wien 1876 hatte Carl von Hasenauer die alleinige Bauleitung inne. Auf ihn gehen die Detailformen der Außenarchitektur und die Innendekoration zurück. Als Organisator war er auch für die Wahl der Künstler verantwortlich. Höhepunkt der künstlerischen Ausstattung sind die 1886-87 entstandenen Malereien an den Decken der beiden Prunktreppenhäuser seitlich des Mittelbaus. Die Hauptbilder, die innerhalb einer dekorativen Rahmung entlang der Mittelachse der Decke verlaufen und die Geschichte des Theaters zum Inhalt haben, sind frühe Werke der Brüder Gustav und Ernst Klimt und von Franz Matsch. Es gab zu dieser Zeit kaum einen prestigeträchtigeren Auftrag zu vergeben. Bauherr war der Kaiser selbst. Das Theater war zudem als Treffpunkt der höchsten Kreise der Gesellschaft eine Institution, die beim Publikum spezielle Aufmerksamkeit genoss. Die Arbeit machte die jungen Künstler schlagartig einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Es war ihr erster großer Staatsauftrag. Die Presse spendete höchstes Lob. Für das Trio bedeutete es den Durchbruch in ihrer Karriere. (Text von Christoph Brenner)