Das mythologische Thema überliefert Ovid in den Metamorphosen. Von seinem Vater, dem Sonnengott Helios, wünscht sich Phaeton eine Fahrt mit dessen Sonnenwagen. Als er abstürzt und Gefahr droht, dass die Erde Feuer fängt, lenkt Jupiter das Gefährt in den Fluss Eridanus. Mit den größtenteils fast freiplastisch gearbeiteten und in den verschiedensten Ansichten und Drehungen gezeigten Figuren stellt Moschino eindrucksvoll seine Meisterschaft in der Bearbeitung des Marmors unter Beweis. Vor allem die subtil bewegten weiblichen Figuren liefern in der Klarheit ihrer Körperformen ein beredtes Zeugnis des Florentiner ›disegno‹. Die tragische Geschichte Phaetons wurde im 16. Jahrhundert als moralisierendes Exemplum verstanden. In seinem Kommentar zu Dantes Inferno, in dem die Gestalt Phaetons mehrmals vorkommt, warnt der neoplatonische Schriftsteller Cristoforo Landini alle Väter, ihren Söhnen nicht jeden vermessenen Wunsch zu erfüllen.
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