Die überlebensgroße Porträtbüste zeigt einen Mann mit deutlichen Alterszügen: Stirnfalten, zurückweichendem Haaransatz (›Geheimratsecken‹), asenwurzelfalten, Krähenfüßen an den Augen, eingefallenen, leicht faltigen Wangen, tiefen Nasolabialfalten und sehnigem Hals. Die Halsfalten links begründen sich aus der Kopfwendung zu dieser Seite. Das Gesicht ist lang, schmal und kantig mit einer hohen Stirn, hohen, ausgeprägten Wangenknochen und einem stark vorspringenden Kinn. Eine lange, gerade Nase, ein schmallippiger Mund und der leichte Adamsapfel tragen zum Eindruck der Magerkeit bei. Das Haar ist vom Wirbel auf dem Hinterkopf nach vorn gestrichen, die in kurzen Sichellocken geschichteten Haare sind aber nicht plastisch vom Kopf abgesetzt, sondern eingeritzt und wirken dadurch schütter, der Kopf selbst wiederum hager. Dargestellt ist wahrscheinlich C. Julius Caesar, der nach Münzbildern identifiziert werden kann, die in den letzten Lebensmonaten des Diktators ausgegeben wurden. Das Bildnis Caesars gehört noch in die Reihe von Porträtköpfen aus der Zeit der späten Republik, die, wie das Bild des Diktators, als ausgesprochen veristisch und individuell empfunden wurden und immer noch werden. Die Köpfe all dieser späten Republikaner geben jedoch keine individuellen Züge wieder, sondern zeigen typisierte Formen, normierte Formeln, die Qualitäten und Werte ausdrücken, die von einem Staatsmann dieser Zeit verlangt wurden. Die Alterszüge verdeutlichen die Autorität (auctoritas) des Dargestellten, der schmallippige, geschlossene Mund und der Blick unter kontrahierten Brauen verweisen auf Ernst und Strenge (gravitas, severitas). Energie und Tatkraft werden in der Kopfwendung deutlich. Als Staatsmann und einer der Ersten (persona principis) der Republik verkörpert auch Caesar die Werte seiner Zeit und präsentiert sich als ein vir fortis et gravis: sich des Ernstes der Lage und der hohen Würde seines Amtes bewusst, in strenger unerschütterlicher Gesinnung. Die mageren, asketischen Züge signalisieren die Nüchternheit und Entbehrungsfähigkeit des erfolgreichen Feldherrn. Allerdings zeigt sich Caesar hier nun nicht im militärischen Habit des Feldherrn, sondern als Staatsmann der Republik, als civis romanus in Tunica und Toga. Wann der ›Grüne Caesar‹ entstanden ist und wo er gearbeitet wurde, ist umstritten. Der Kopf ist von allerbester bildhauerischer Qualität. Die immer wieder beobachtete ›klassizistische Beruhigung‹ der Züge könnte auch dem vom üblicheren Marmor abweichenden Material geschuldet sein. Nach noch unpublizierten Forschungen von Klaus Fittschen war die Büste ursprünglich in einen Hermenschaft eingelassen.