Das großformatige Gemälde zeigt die Heilige Familie, die sich auf der Flucht nach Ägypten unter einem Baum ausruht. Das Werk besticht durch seine intensiven Farben und durch die ausgeprägten Hell-Dunkel-Kontraste (Chiaroscuro), die den Einfluss Caravaggios sichtbar werden lassen. Das göttliche Licht fällt auf die auserwählte Maria im Zentrum der Komposition, die diesem hingebungsvoll entgegensieht, sowie auf das Jesuskind. Die Gestalt des Ziehvaters Joseph dagegen liegt im Schatten. Die Weintrauben in der Hand des Kindes verweisen auf Maria als „Weinrebenmadonna“. Demnach wird Maria als Weinrebe gesehen, an der Jesus als Traube gewachsen ist. Zugleich stehen die Früchte für den Wein, der in der Eucharistie ein Zeichen für den Opfertod Jesu ist. Als ein weiterer Vorbote für das Schicksal kann der kräftige Wind gedeutet werden, der der Heiligen Familie auf ihrer Flucht entgegenweht. Die Zuschreibung des Gemäldes an Simon Vouet ist umstritten. Wahrscheinlich entstand das Gemälde im Umkreis des Malers, der die Barockmalerei in Frankreich begründete und nach seiner Rückkehr aus Italien zum Hofmaler von Ludwig XIII. ernannt worden war.
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