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Milchmädchen

Lucas van Leyden1510

Kunsthalle Bremen

Kunsthalle Bremen
Bremen, Deutschland

Lucas van Leyden war neben Jacopo de’ Barbari, Albrecht Dürer und Marcantonio Raimondi einer der führenden Kupferstecher der Renaissance. Eine seiner bekanntesten Arbeiten ist das in seiner Linienführung bestechende Blatt Das Milchmädchen, das als eines der ersten neuzeitlichen Werke überhaupt gilt. Es zeigt nicht etwa ein mythologisches oder religiöses Thema, sondern eine Alltagsszene. Was der Betrachter sieht, scheint aus dem Leben gegriffen: Ein Knecht hat seine Kühe zum Stall gebracht, eine Magd setzt zum Melken an. Während die bildparallel im Vordergrund platzierte Kuh die Komposition dominiert, wird auf den zweiten Blick sogleich das Interesse des Knechts an der Magd erkennbar. Diese aber wendet geniert den Kopf ab. Das Bild ist folglich keine allein die Wirklichkeit abbildende Genredarstellung, sondern transportiert eine moralisierende Aussage: Der aufragende Ast am Baumstumpf beim Knecht und das Loch im Baumstamm hinter der Magd waren für den Zeitgenossen als sexuelle Symbole lesbar. Worauf die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hinauslaufen mag, verdeutlicht der runde Bauch der Kuh im Vordergrund. Genau darüber wirft die zweite Kuh einen fixierenden Blick auf den Betrachter – ein moralisierender Fingerzeig Van Leydens. Van Leyden signierte wie Dürer seine Werke gerne mit einem Täfelchen mit Monogramm und Jahreszahl, wie es hier vorne in der Mitte zu sehen ist.

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  • Titel: Milchmädchen
  • Ersteller: Lucas Hugensz van Leyden
  • Datierung: 1510
  • Abmessungen: 114.0 x 156.0 mm
  • Typ: Druckgraphik
  • Rechte: Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen. Kupferstichkabinett
  • Material: Kupferstich
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