Wir können in ihnen die Gorgonen Medusa, Stheno und Euryale erkennen, dämonische Töchter der uralten Meeresgötter Phorkys und Keto. Sie leiten über zu Poseidon mit seinem Gefolge auf den anschließenden Reliefs des Nordrisalits. Die erste Gorgone hat einen fliehenden zurückgewandten Schlangenfüßer am Kopf gepackt und holt mit dem Schwert zum vernichtenden Schlag aus, während die zweite ihren Spieß in die Brust eines am Boden liegenden Gegners bohrt. Ihr eilt mit festem Schritt die dritte Gorgone entgegen, eine eindrucksvolle lanzenschwingende Gestalt, die von einem Löwen begleitet wird. Die »Löwengöttin« kämpft gegen einen mächtigen Giganten mit geschuppten Flügeln und Schlangenbeinen, der den auf ihn gerichteten spitzen Lanzenschuh wegzudrücken versucht, während der Löwe seinen Kameraden anfällt und sich in seinen linken Arm verbeißt (Kat. Nr. 180.22). Im Rücken der »Löwengöttin« ragt ein nach rechts geneigter riesiger Gigant auf, dessen rechtes Bein auf einem auftauchenden Fisch ruhte. Gegen ihn wendet sich das nach links heransprengende Hippokampen-Gespann des Beherrschers der Meere. Poseidon, von dem nur geringe Reste eines Armes mit darüber springendem Delphin und Rudimenten des hochgeschwungenen Dreizacks erhalten sind, wird unterstützt von zwei Seeschlangen. In den krokodilartigen Kopf eines geschuppten sogenannten Ketos verbeißt sich die linke Beinschlange des geflügelten Widersachers der vorgenannten Gorgone. Von Poseidon, mit dem der Nordfries im Westen endet, ist außerdem noch ein Bruchstück der Inschrift mit seinem Namenszug erhalten geblieben.