Die Vorentwürfe des Bildes “Die Operation” begannen Mitte Januar 1999.
Als sich dann die militärische Situation im Kosovo zuspitzte und am 24. März 1999 die zweite, so genannte zwischenstaatliche Phase des Konflikts begann, genannt die Operation Allied Force, schien die Deutung dieses Bildes klar auf der Hand zu liegen.
Wolfgang Lettl beschreibt es so: „Ich hatte das schon öfter behandelte symbolträchtige Thema "Brücke" wieder aufgenommen. Diesmal ließ ich auf einer Brücke über einem schwindelerregenden Abgrund eine zeitlich nicht einord- nungsbare Schlacht sich austoben. Solche Schlachtenbilder können einen starken Effekt in Bewegung, Farbe und Span- nung haben, aber es wäre doch eine magere Angelegenheit geworden, wenn ich nicht mit Rücksicht auf unsere modernen Zeiten die Superwaffe einer Supermacht eingesetzt hätte. Genau den entscheidenden Moment dieses überraschenden Knalleffekts habe ich dargestellt.
Inwieweit mich der damals gerade aktuelle Kosovokonflikt dazu angeregt hatte? Ein bisschen vielleicht."
Dass diese Bild dann eine zweite, Wolfgang Lettl betreffende Komponente bekam, war zu diesem Zeitpunkt nur schwer zu erahnen, wenn, vielleicht dann an der gelben sich auf einen Arm stüzende und mit dem anderen Arm an den Bauch langend Person auf der linken Hälfte der Brücke. Es war eine medizinische Operation die schwerwiegenden Folgen für Wolfgang Lettls Gesundheit hatte.
Auf diesem Hintergrund entstand auch der surreale Film: „Die Operation“ (1999) 21 Minuten von Florian Lettl.
In diesem sehr anspruchsvollen Film verarbeitete Florian Lettl seine Gefühle in Zusammenhang mit der schwere Krankheit von Wolfgang Lettl. Ein Film, in dem die Aufnahmen vor dem Drehbuch entstanden. Im Mittelpunkt steht dabei die Entstehung des Bildes "Die Operation", das durch die Ereignisse, die nach Fertigstellung des Bildes eintraten, ganz neu interpretiert werden kann.