In Grundzinsbüchern wurden Abgaben und Zehnten verzeichnet, die Zinspflichtige eines Klosters regelmäßig zu leisten hatten. Abt Leonhard Schellensteiner (1438 – 1444) ließ gleich in seinem ersten Amtsjahr ein neues Buch für Kloster Raitenhaslach anlegen. Die Ausstattung des Buchs mit kostbarer Malerei ist sehr untypisch für Verwaltungsschriftgut, bei dem der funktionale Nutzen im Vordergrund stand.
Seite 1: Laut Überschrift (in rot) ließ Abt Leonhard Schellensteiner (1438 – 1444) das Grundzinsbuch („urbar puech“) 1438 am Tag der heiligen Walpurgis (1. Mai) erneuern. In der Initiale kniet der Abt vor der thronenden Maria mit Kind, der Patronin der Klosterkirche Raitenhaslach. Die I-Initiale darunter zeigt im Buchstabenkörper Bernhard von Clairvaux, den Ordenspatron der Zisterzienser. Im üppigen Rankenwerk am unteren Rand schießen zwei Mischwesen mit Pfeil und Bogen aufeinander.
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