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Den ›Raub der Proserpina‹ schuf Adrian de Vries – wie schon das kurz zuvor entstandene Gegenstück ›Venus und Adonis‹ – für seinen bedeutenden norddeutschen Auftraggeber, Fürst Ernst zu Schaumburg Lippe. Beide Bronzegruppen ließ der Fürst in seiner Residenzstadt Bückeburg auf dem Vorplatz zum Burgtor, dem so genannten Löwentor, aufstellen. Die Geschichte des in Liebe entbrannten Pluto, der Proserpina in die Unterwelt entführt, hat Ovid in seinen Metamorphosen (V, 376–571) geschildert. Adrian de Vries orientierte sich bei seiner Komposition, insbesondere bei der Gestalt des Pluto, an Giambolognas pyramidal aufgebauter Raptusgruppe ›Der Raub der Sabinerin‹ in der Loggia dei Lanzi in Florenz. Die Dynamik der wi derstrebenden Gestalt Proserpinas erinnert hingegen an die gleichnamige und nahezu zeitgleich entstandene Marmorgruppe Gian Lorenzo Berninis, die der Hauptmeister des römischen Barocks für den Kardinal Scipione Borghese ausführte. Adrian de Vries schuf mit dem Raub der Proserpina ein Meisterwerk, in dem er zwei Ikonen der italienischen Plastik auf eindrucksvolle Weise zu einem eigenständigen Werk verband.

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