Nachdem Adolf Schrödter 1829 Wilhelm Schadow nach Düsseldorf gefolgt war, entwickelte er rasch eine eigene, von einem heiteren humorigen Temperament bestimmte künstlerische Auffassung. In seinem Bild »Die Rheinweinprobe« ist ein mit Weinfässern gefülltes Kellergewölbe zu sehen, in dem ein wohlgenährter Küfer den Wein des Jahrgangs 1830 probiert, der ihm offensichtlich zu sauer ist. Ein junger, vor ihm sitzender Bursche scheint sich deshalb zu amüsieren. Das Gemälde entstand im gleichen Jahr wie Schrödters vielbeachtete Komposition »Die trauernden Lohgerber« (Städel Museum, Frankfurt am Main), eine Parodie auf das gefeierte »Trauernde Königspaar« von Carl Friedrich Lessing (1828, Eremitage, Sankt Petersburg). Zwei Jahre später sollte Schrödter mit seinem »Don Quichote, im Lehnstuhl lesend« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 224) erneut Aufmerksamkeit erregen. | Birgit Verwiebe