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Die Form des Schalenrandes unterscheidet die Jacobsmuschel (links) von der Pilgermuschel (rechts)“.

Ozeaneum, Stiftung Deutsches Meeresmuseum

Ozeaneum, Stiftung Deutsches Meeresmuseum
Stralsund, Deutschland

Pilgersymbol und ein Kranz von Augen - Äußerlich ist die Jakobsmuschel von ihrer nahen Verwandten, der großen Pilgermuschel, nur für Experten zu unterscheiden. Die Jakobsmuschel im Mittelmeer wird nicht ganz so groß wie die bis zu 15 Zentimeter erreichende Pilgermuschel im Atlantik. Außerdem ist diese an ihren weichen, geschwungenen Randlinien der Schalen zu erkennen, während bei der Jakobsmuschel die Rippen im Randprofil nahezu rechtwinklig und scharfkantig abschließen. Beide Kammmuschel-Arten sind auch in der Molluskenvitrine im MEERESMUSEUM zu sehen und im OZEANEUM ist die Pilgermuscheln in zwei Aquarien zu sehen.

Ihren Namen haben die Muscheln nach ihrer besonderen Rolle im Mittelalter erhalten, wo sie als Pilgerzeichen für eine Wallfahrt nach Santiago de Compostella zur Grabstätte des heiligen Jacobus galten. Später wurden sie zum Symbol für alle Pilgerreisenden, die sich die Muschelschalen zur Erkennung an ihre Kleidung heften. Außerdem galten die gewölbten Muschelschalen als einfache Trinkbehälter für die Pilger. Die typischen Abdrücke und Darstellungen der Muscheln finden sich heute noch in vielen Pilgerkirchen und an Taufbecken in Muschelform.

Neben ihrer religiös-historischen Bedeutung sind beide Muschelarten auch wegen ihrer spezifischen Verhaltensweisen bemerkenswert. Durch einen Kranz von einigen Dutzend deutlich sichtbaren Linsenaugen sind die im Bodensediment lebenden Muscheln in der Lage, näherkommende Fressfeinde - wie Seesterne etwa - zu erkennen. Mit pumpenden Bewegungen ihrer Schalenhälften und dem austretenden Wasserstrom können sie sich dann mit meterweiten Sprüngen in Sicherheit bringen.

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  • Titel: Die Form des Schalenrandes unterscheidet die Jacobsmuschel (links) von der Pilgermuschel (rechts)“.
  • Ort: Ozeaneum Stralsund, Stiftung Deutsches Meeresmuseum
  • Rechte: Foto: Johannes-Maria Schlorke
Ozeaneum, Stiftung Deutsches Meeresmuseum

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