Der Fisch im Glas - Und wieder einmal ein sogenannter Irrgast. Eine nicht unerhebliche Anzahl an Ausstellungs- und Sammlungsexemplaren verdankt das Deutsche Meeresmuseum diesen tragischen Irrtümern. Auch der Schwertfisch, der am Ostseestrand von Zingst am 16. Juli 2008 gefunden wurde, war kein natürlicher Bewohner der Ostsee. Vielleicht unachtsam auf Beutejagd oder aus anderen unbekannten Gründen über Abwege ins Binnenmeer gelangt, hatte der imposante Meeresräuber hier keine Chance zum Überleben.
Gefunden wurde das noch gut erhaltene Tier in der Nähe von Zingst bei Dünenarbeiten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Anschließend wurde er den Mitarbeitern des Deutschen Meeresmuseums übergeben. Der erwachsene Schwertfisch hat eine Gesamtlänge von 2,30 Metern und eine Höhe inklusive Rückenflosse von 62 Zentimetern.
Dieses ungewöhnliche, weil seltene Exemplar, dessen verlängerter, knöcherner Oberkiefer rund ein Drittel der Körperlänge ausmachen kann, ist einer der Stars der neuen Ausstellung im OZEANEUM zum Thema Erforschung und Nutzung der Meere. In einem gläsernen Flüssigkeitsbehälter können die Besucher den gefährlichen und schnellen Jäger und seine „Jagdwaffe“ bewundern. Mit einem seitlichen Schlag des „Schwertes“ ist der Fisch in der Lage, seine Beute – große und kleine Schwarmfische oder auch Kalmare – schwer zu verletzen oder gar zu töten.