Der Legende nach reichte die heilige Veronika dem zum Kreuzigungstod verurteilten Jesus auf dem Weg nach Golgatha ein Tuch, mit dem er sich das Gesicht von Schweiß und Blut trocknete. Später soll sich auf diesem Tuch das Gesicht Jesu abgezeichnet haben. Darstellungen des Schweißtuchs der Veronika mit dem frontal im Typus der Acheiropoieta gegebenen Gesichts Christi finden sich in der europäischen Kunstgeschichte seit dem Mittelalter. Auch Steinle hat sich mit dem Thema mehrfach auseinandergesetzt, 1867 unter anderem für ein Andachtsbild des Sacré-Cœur-Ordens in Riedenburg bei Bregenz. Die vorliegende Fassung von 1885, die wohl für Carl Lucius, den Ehemann von Steinles fünfter Tochter Benedetta (geboren 1839), entstand, unterscheidet sich von dieser im wesentlichen nur durch die niedergeschlagenen Augen. | Regina Freyberger