Wird geladen

Maria als Schmerzensmutter

Albrecht Dürerum 1495-98

Renaissance und Reformation. Deutsche Kunst im Zeitalter von Dürer und Cranach

Renaissance und Reformation. Deutsche Kunst im Zeitalter von Dürer und Cranach

Simeons Prophezeiung „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen“ (Lk. 2,35) ist Grundlage für die Darstellung der Schmerzensmutter, eines seit dem Spätmittelalter populären Andachtsthemas. Der meditative Nachvollzug des Mitleidens der Muttergottes mit ihrem Sohn ist typisch für eine in vorreformatorischer Zeit rege Kultur der Laienfrömmigkeit. Dürers mater dolorosa war ursprünglich U-förmig von Einzelszenen umgeben: den „Sieben Schmerzen Mariens“, von Christi Beschneidung bis zur Beweinung (heute in Dresden). Damit ähnelte die wohl vor 1588 zerlegte Altartafel italienischen Vitenretabeln. Die nachträglich beschnittene Muschelform, ein Renaissance-Ornament, und das an Madonnen Giovanni Bellinis erinnernde Mariengesicht deuten auf südliche Einflüsse, vielleicht in Folge von Dürers Reise von 1494/95.

Weniger anzeigenMehr anzeigen
  • Titel: Maria als Schmerzensmutter
  • Ersteller: Albrecht Dürer
  • Datierung: um 1495-98
  • Abmessungen: 110 × 43,6 cm
  • Technik und Material: Kiefernholz
  • Sammlung: Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Alte Pinakothek
  • Provenienz: 1803/04 als Säkularisationsgut aus dem Kloster Benediktbeuern erworben
  • Künstlerdaten: 1471 Nürnberg–1528 Nürnberg
  • Künstlerbiographie: Dürer, zunächst in der väterlichen Goldschmiedewerkstatt ausgebildet, ging ab 1486 bei dem Maler Michael Wolgemut in die Lehre. Seine Gesellenzeit 1490/95 führte ihn an den Oberrhein und nach Norditalien, wohin er 1505/07 (Venedigaufenthalt) ein zweites Mal zurückkehrte. 1520 unternahm er eine Reise in die Niederlande. Dürers Druckgrafiken, seine wichtigste Einnahmequelle, machten ihn europaweit bekannt und das Monogramm AD zum Qualitätssiegel. Seine reiche malerische Produktion umfasst u.a. Altarwerke, Bildnisse – insbesondere des Nürnberger Patriziats – und Selbstporträts. Kaiser Maximilian I. vergab wichtige Aufträge an Dürers Werkstatt, wo Hans Baldung, die Brüder Beham und Hans Schäufelein arbeiteten. Dürer, stets in Kontakt mit bedeutenden Humanisten, befasste sich auch schreibend mit Fragen der Kunsttheorie, vor allem der Proportionslehre. Bereits zu Lebzeiten galt er als künstlerisches Universalgenie.
  • Inv.-Nr.: 709
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-096417
  • Externer Link: https://www.pinakothek.de/besuch/alte-pinakothek
  • Copyright: Foto © Bayerische Staatsgemäldesammlungen München / Sibylle Forster; Text © Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach, A Cooperation of the Los Angeles County Museum of Art, the Staatliche Museen zu Berlin, the Staatliche Kunstsammlungen Dresden, and the Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Catalogue of the Exhibition at the Los Angeles County Museum of Art, Nov 20, 2016 – March 26, 2017, Munich: Prestel, 2016; Kat. Nr. 5 / Andreas Plackinger
  • Ausstellungskatalog: https://prestelpublishing.randomhouse.de/book/Renaissance-and-Reformation/Stephanie-Buck/Prestel-com/e504919.rhd
Renaissance und Reformation. Deutsche Kunst im Zeitalter von Dürer und Cranach

App herunterladen

Entdecken Sie Museen und experimentieren Sie mit Art Transfer, Pocket Gallery, Art Selfie und vielen weiteren Funktionen

Startseite
Discover
Spielen
In der Nähe
Favoriten