Unter Timur Lenk (1370–1405) begann eine weitere Invasionswelle der Mongolen, die im Westen das Wolgadelta (1394) und im OstenIndien (1398) erreichte. Einerseits Sinnbild des Schreckens, verkörpert die Herrschaft der Timuriden (1363–1506) auch eine kulturelle Glanzzeit. Timur, obwohl Zeit seines Lebens auf Reisen, war ein leidenschaftlicher Bauherr. In seiner Hauptstadt Samarkand entstanden unzählige Monumentalbauten mit großen Kuppeln und hohen Portalen mit Türmen. Fayencemosaike und ausladende Schriftbänder zierten die Fassaden, kostbare Wandmalereien die Innenräume. Am Hof besonders beliebt waren exotische Materialien und Blau-Weiß-Porzellan, welches nun in unvorstellbaren Mengen von den chinesischen Werkstätten an die Höfe der islamischen Welt und Europas verschifft wurde.