Der kleine Hund am linken Bildrand scheint zu zögern, ob und wie er das Wasser überwinden kann, um auf den nächsten Stein zu springen. Das Hündchen, Symbol der Treue und der Wachsamkeit, gehört dem kleinen Tobias. Im Alten Testament wird von der Geschichte eines frommen Israeliten namens Tobit berichtet, der von Gott schwer geprüft wird. Er schickt seinen Sohn Tobias auf eine lange Wanderschaft, um Schulden einzutreiben. Dieser erhält nicht nur den Hund als Reisegefährten, sondern auch den Erzengel Raphael, dessen Identität zunächst verborgen bleibt. Am Ufer des Flusses Tigris wird Tobias von einem großen Fisch angegriffen und erschrickt. Auf Geheiß des Engels packt er das Tier und entnimmt ihm die Eingeweide, mit denen er später das Augenlicht seines blinden Vaters heilen wird. Der Kupferstich Hendrick Goudts nach Adam Elsheimer (Gemälde in Frankfurt) zeigt Tobias als kleinen Jungen, dem man eine weite Reise kaum zutrauen mag. Unter dem Arm trägt er den getöteten Fisch. Der Engel, der ihn am Arm hält, geleitet ihn sicher über die im Wasser liegenden Steine. Wir wissen aus der Bibelerzählung, dass der treue Hund ihnen bis ans glückliche Ende der Reise nachfolgen wird.
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