Der Codex enthält gregorianische Gesänge für die Liturgie, die nach Tonarten geordnet sind, sowie melodische Erweiterungen (Melismen) und Sequenzen. Da Kaiser Otto III.
in den Fürbitten genannt wird, ist die Handschrift vor seinem Tod 1002 entstanden. Vermutlich gab sie der Kaiser selbst in Auftrag, nahm den Codex aber nicht mehr in Empfang.
An der künstlerischen Ausstattung wirkten mehrere Maler des Reichenauer Skriptoriums mit. Eine ganzseitige Miniatur zum Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) zeigt die entschlafene Gottesmutter umgeben von den Aposteln. Zwei Engel tragen die Seele Mariens in einem goldenen Medaillon nach oben, während die Apostel das Geschehen mit aufgeregten Blicken und Gesten verfolgen.
Einträge im Codex belegen die Herkunft von der Klosterinsel Reichenau. Zur Zeit Heinrichs II. wurde die Ortsangabe mit dem Namen Bambergs überschrieben.
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