Auf der linken Ikone ist Maria mit zum Gebet erhobenen Händen im Typus der Blachernitissa dargestellt. Die Bezeichnung geht auf eine berühmte Marienikone in der Konstantinopeler Blachernenkirche zurück. Die Gottesmutter steht auf einem Podest (Bema) und ist mit einem langen, gegürteten Ärmelgewand sowie dem Maphorion (Manteltuch) bekleidet, das Kopf, Schultern und Brust verhüllt und in breiten Treppenfalten hinter den Armen herabfällt. Der ausgebreitete Mantel weist auf die schützende Funktion Marias hin. Das Haupt wird von einem großen Nimbus umrahmt. Beiderseits des Kopfes sind die griechischen Buch stabenkürzel des Namens Meter Theou (Mutter Gottes) in erhabenen Lettern aus dem Reliefgrund herausgearbeitet. Auf der zugehörigen Reliefikone erscheint der Erzengel Michael. Seine Gestalt ist ähnlich flächensprengend in das schmale Format der Platte eingefügt und überschneidet mehrfach den Rahmen. Michael steht ebenfalls auf einem Bema mit durchbrochen gearbeiteten Arkaden. Er ist mit dem kaiserlichen Ornat bekleidet, bestehend aus einem langen Untergewand, von dem noch der Saum erkennbar ist. Darüber trägt er das Skaramangion. Dieses hat weite Ärmel, medaillonförmige Rangabzeichen auf den Schultern sowie Perlenbesätze am Halsausschnitt, am Saum und an den schlüssellochförmigen Seitenschlitzen. Über das Skaramangion ist ein prunkvoller Loros um Schultern, Hüften und Rücken drapiert. Der Loros aus schwerer Brokatseide wird durch Perlensäume in Gevierte aufgeteilt, die mit gefassten ›Edelsteinen‹ gefüllt sind. Am Außenrand hängen birnenförmige Pendilien herab. Die Füße sind mit perlenbestickten Schuhen bekleidet. Auch in den Händen hält der Erzengel kaiserliche Insignien: In der Rechten ein Szepter und in der Linken eine Sphaira mit Wellen und einem Blütenkreuz – Zeichen der Herrschaft Christi über den ganzen Kosmos. Das Haupt umrahmt ein konturierter Nimbus. Das Haar wird von einem Diadem mit Stirnjuwel zusammengehalten. Auf der oberen Rahmenleiste ist die griechische Beischrift »Der Archistratege Michael« eingetieft, die den Erzengel als Anführer der himmlischen Heerscharen ausweist. Beide Reliefikonen stammen möglicherweise aus der unter Michael VIII. Palaiologos (reg. 1258–1282) erneuerten Kirche des Peribleptosklosters von Sulu Manastır und waren an den Stirnseiten der Pfeiler beiderseits des Altarbereichs (Bema) angebracht.