Die birkenbewachsene Halde zwischen Zollverein Schacht XII und der Kokerei Zollverein ist ein fast märchenhafter Ort. Fünf Steinskulpturen des Bildhauers Ulrich Rückriem treffen dort auf einzigartige Industriearchitektur, verzweigte Wege und die Vergangenheit der Montanindustrie. Die Skulptur „Bleu De Vire I“ aus französischem Granit entstand in den 1980er Jahren und befindet sich fast ganz oben auf der Halde. Die Skulptur erinnert an einen Tempel. Rückriem selbst bezeichnet die Skulptur bestehend aus vier zerschnittenen Quadern mit einem Dach darauf als Tempelform. Nicht ursprünglich für Zollverein, sondern für das Städel Museum in Frankfurt gemacht, fand das Steinobjekt mit seinem Gegenpart „Bleu De Vire II“ als Skulpturenpaar hier erst in den 1990er Jahren seinen Platz. Die Achsensymmetrie der Skulptur zitiert zum einen die Architektur der Zeche, zum anderen aber schafft sie einen Gegenpol zu der natürlichen Oberfläche des Steins. Rückriem hat sich die Halde für seine Skulpturen ausgesucht: mit der direkten Nähe zur Natur möchte er auf die hier stattfindende Renaturierung, die Rückeroberung durch die Natur, aufmerksam machen.