Auf die Reste eines Gewebes, in das eine kleine Bronzeschale eingeschlagen war, stieß 1880 ein Torfstecher bei Littel, Wardenburg. Die Analyse der durch Moorsäure braunschwarz gefärbten Gewebefetzen ergab, dass es sich um einen einzigartigen Fund handelt: Ein auffallend fein gewebtes Tuch von ursprünglich hellbeiger Farbe, an drei Seiten eingefasst von einer rotbraun gestreiften Kante in Brettchenwebtechnik. Der Stoff wurde vermutlich im 2. Jh. n. Chr. Niedergelegt. Die aufwendige Machart dieses Stoffes, der bei den Germanen als Umhang getragen wurde, lässt auf einen hohen sozialen Stand der Trägerin oder des Trägers schließen. Diese Erkenntnis hab ihm die Bezeichnung „Prachtmantel“. 1500 Arbeitsstunden hat die Textildesignerin Bettina Göttke-Krogmann investiert, um dieses „Meisterstück germanischer Webkunst“ nachzuweben.