Blick von der Burgfreiung über die Stadt

Im 19. Jahrhundert übte die freie Sicht von einer Anhöhe über Stadt und Landschaft auf die Menschen eine große Faszination aus, und der Platz am Burgberg vor der Walpurgiskapelle bot sich in idealer Weise als Standort an für Ausblicke bis weit ins Nürnberger Umland.

Eindrucksvoll erheben
sich die beiden Hauptkirchen St. Sebald und St. Lorenz mit ihren Doppeltürmen
und hohen spätgotischen Hallenchören aus dem Häusergewimmel. Eine weitere
Dominate im Gefüge der Altstadt bildet die langgestreckte Renaissancefassade
des 1616–1620 von Jakob Wolff d. J. erbauten Rathauses gegenüber dem Chor der
Sebalduskirche. Einer der wenigen Neubauten innerhalb der noch immer
mittelalterlich anmutenden Altstadt ist das Gebäude der 1847–1849 nach Plänen
des städtischen Baurats Bernhard Solger ausgeführten Königlichen Bank vor der
Lorenzkirche. Die Fotografie macht auch die in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts sukzessive Erweiterung Nürnbergs über die Grenzen der Stadtmauer
hinweg deutlich. Die Bebauung endet nicht mit der Frauentormauer, sondern setzt
sich fort, auch wenn die großen Industrieanlagen von MAN und Siemens, die die
Südstadt im 20. Jahrhundert prägen werden, noch fehlen.