Vor dem Hintergrund einer idealen griechischen Stadtlandschaft errichten nackte Heroen einen ionischen Tempel mit doppeltem Säulengang. Die Prozessionsmotive der Reliefzone zwischen den beiden Geschossen erinnern an den Parthenonfries. Gerade ist man dabei, unter ersichtlich großen Anstrengungen einen noch fehlenden Marmorblock des Frieses an die vorgesehene Stelle zu hieven. Der Block kommt aus der provisorisch errichteten Bildhauerwerkstatt,wo bereits andere Skulpturen in Arbeit sind. Die von Schinkel erdachte Säulenordnung geht auf antike Vorbilder zurück. Möglicherweise ließ er sich von Stichen der Hadrian-Villa zu Tivoli anregen, die im Besitz seines Lehrers Friedrich Gilly waren. Die griechische Inschrift links auf der Tempelwand zitiert Aristoteles’ Loblied auf die Tugend des Kampfes und des Heldentodes. Die darüber stehenden Männer halten in ihrer Arbeit inne und schauen heimkehrenden Kriegern nach. Wie auch in anderen Werken nimmt Schinkel hier Bezug auf die Freiheitskriege Preußens gegen Napoleon. Darüber hinaus ist der Gedanke an die Befreiung der Griechen von der türkischen Vorherrschaft präsent, deren Kampf sich zur Entstehungszeit des Bildes einem siegreichen Ende näherte. Schinkels programmatisches Werk offenbart seine Weltsicht und Kunstanschauung: »Die Landschaft läßt die ganze Fülle der Kultur eines höchst ausgebildeten Volkes sehen,welches jeden Gegenstand der Natur geschickt zu benutzen wußte, um daraus einen erhöhten Lebensgenuß für das Individuum und für das Volk im allgemeinen zu ziehen.« Der Bau eines Tempels war für Schinkel Bekrönung einer geordneten Gemeinschaft und Sinnbild einer verbesserten Weltordnung. Mit der Vision eines neuen Athens nahm er Bezug auf seine Berliner Architekturprojekte, auf sein Spree-Athen. Im Entwurf der Säulenhalle des Museums am Lustgarten verwandte er dieselben Stilmittel wie in diesem Tempel.Auch das Denkmal im Mittelgrund erinnert an den Löwenkämpfer von Albert Wolff und die Amazone von August Kiß, die die Treppenwangen des Alten Museums schmücken. Das Original Schinkels ist verschollen. 1826 und nochmals 1836 kopierte Wilhelm Ahlborn dieses Gemälde, wodurch es der Nachwelt erhalten blieb.