Durch die Baumstämme ist ein Dorf zu sehen, bei dem es sich wahrscheinlich um das im Zweiten Weltkrieg zerstörte nordwestlich von Pontoise bei Paris liegende Marines handelt, wo Cézanne im Jahr 1898 arbeitete. Indem Cézanne die Bildfläche durch das Baumgitter verspannte, bediente er sich eines ostasiatischen Kompositionsprinzips, dessen Reiz darin besteht, dass es den Raum bildparallel schichtet, aber ebenso raumklärend wie -verunklärend wirkt. Es bot Cézanne die Möglichkeit, Fläche und Raum einander anzugleichen. Perspektive teilt sich allein in den Häuserkuben und den Feldern dahinter mit. Die Natur gewinnt nur durch die Modellierung der Farbe an Plastizität. Das flirrende Spiel aus Sonnenlicht und Schatten beschrieb Cézanne in einem kräftigen Farbakkord aus Ocker und Grün mit geschlossenen, parallelen Pinsellagen, die die Dinge zugleich in eine ästhetische Ferne rücken. Cézanne hielt in seiner Malerei grundsätzlich an der Wiedergabe des Sichtbaren fest, suchte aber die Natur zu „repräsentieren“ anstatt sie zu „reproduzieren“ und eine „Harmonie parallel zur Natur“ zu schaffen.
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